Ebook Herunterladen Amon: Mein Großvater hätte mich erschossen, by Jennifer Teege Nikola Sellmair
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Amon: Mein Großvater hätte mich erschossen, by Jennifer Teege Nikola Sellmair
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Pressestimmen
Jennifer Teege gelingt mit ihrem Buch die Balance zwischen Vergangenheitsbewältigung und dem Aufbruch in eine neue, befreite Identität. (FAZ)Eine mutige Auseinandersetzung mit einer persönlichen und der deutschen Geschichte. (Brigitte)Jennifer Teeges Buch ist ein wichtiges Dokument (…), ein Beleg dafür, dass Geschichte nie endet. (Profil)
Über den Autor und weitere Mitwirkende
Jennifer TeegeJennifer Teege, Jahrgang 1970, ist die Tochter einer Deutschen und eines Nigerianers. Mit vier Wochen wurde sie ins Kinderheim gebracht, mit sieben Jahren zur Adoption freigegeben. Sie hat vier Jahre in Israel gelebt und dort studiert. Seit 1999 Texterin und Konzeptionerin in der Werbebranche. Sie lebt in Hamburg. Nikola SellmairNikola Sellmair, Jahrgang 1971, Absolventin der deutschen Journalistenschule, studierte Politik, Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität München. stern - Redakteurin seit 2000. Ausgezeichnet mit zahlreichen Journalistenpreisen.
Produktinformation
Taschenbuch: 272 Seiten
Verlag: Rowohlt Taschenbuch; Auflage: 6. (28. November 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499613271
ISBN-13: 978-3499613272
Größe und/oder Gewicht:
12,3 x 2,2 x 18,8 cm
Durchschnittliche Kundenbewertung:
4.5 von 5 Sternen
137 Kundenrezensionen
Amazon Bestseller-Rang:
Nr. 8.558 in Bücher (Siehe Top 100 in Bücher)
Das Buch beginnt mit einer "Entdeckung" ( = Prolog): Die 38jährige Jennifer Teege hält 2008 in der Hamburger Zentralbücherei ein Buch mit dem Titel "Ich muss doch meinen Vater lieben, oder?" in Händen. Dieses Buch schildert das Leben von Monika Göth, Tochter des KZ-Kommandanten Amon Göth, der in Plaszow (bei Krakau) gewütet hatte. Dieser Amon Göth ist kein Geringerer als der Großvater von Jennifer Teege...In 6 spannenden und oft sehr berührenden schildert Jennifer Teege ihr Leben (wobei die Journalistin Nikola Sellmair den historischen Part beisteuert): Ihr Vater ist Nigerianer (sie trifft ihn viel später, da er in Deutschland eine Familie gründete); ihre Mutter die besagte Monika Göth.Jennifer kommt mit 3 Monaten in ein (katholisches) Kinderheim in München; später zu einer Pflegefamilie, von der sie dann auch adoptiert wird.Die familiäre Vergangenheit wird zur schweren Last: Ihre Großmutter, die mit Göth in Plaszow gelebt hatte, begeht Selbstmord; deren Tochter Monika, die Mutter von Jennifer, "wuchs auf mit Lügen".Und immer kehrt die Angst wieder: "..Die Angst, wieder alleingelassen zu werden, konnten sie mir (die Stiefeltern, W.N.), nicht nehmen... Mir fehlte so etwas wie Grundvertrauen..."Trotz vieler Probleme (u.a. Depressionen) "kratzt" Jennifer letztlich "die Kurve", nicht zuletzt auch deshalb, weil sie sich ihrer familiären Vergangenheit stellt und sie nicht verleugnet und verdrängt. Sie verbringt einige Jahre in Israel, wo sie tiefe Freundschaften findet. In Deutschland ist sie beruflich erfolgreich, heiratet, bekommt 2 Söhne.Das Buch endet mit einer Reise von Jennifer Teege nach Plaszow, wo sie vor einer israelischen Schülergruppe (ihre Freundin Arat und deren Sohn Kai sind auch dabei) ihre Herkunft preisgibt. Vor dem Gedenkstein für die Opfer von Plaszow darf sie die Blumen der Schülergruppe niederlegen...Ein sehr, sehr interessantes, sehr berührendes Buch, dem man viele Leser wünscht!
Es gibt nicht d i e Erklärung, mit dem man das unsinnige Morden im sogenannten 3. Reich auch nur ansatzweise verstehen könnte. Es gibt auch nicht d e n Weg, der einen passenden Umgang mit den Geschehnissen des Holocaust nahelegt – zumal, wie in diesem Fall, als Betroffene. Es ist ein langer Weg auf dem wir uns alle befinden. Auch wenn die Verbrechen, die in deutschem Namen begangen wurden, inzwischen verblasst sind, so bleiben sie doch aktuell. Gerade die Ereignisse der vergangenen Zeit sollten uns mahnen, dafür zu sorgen, dass sich Solches oder Ähnliches nicht wiederholen kann.Das Buch von Jennifer Teege leistest dazu einen herausragenden Beitrag. Ihre Geschichte und ihr Ringen mit dieser Geschichte bietet eine gute Möglichkeit, sich auch mit den grundsätzlichen Fragen von Gut und Böse auseinanderzusetzen. In ihrem Ringen um Verstehen entstehen auch sehr differenzierten Bilder zu historischen Personen, die man sehr schnell in die Schublade „das Böse“ steckt, und sich damit selbst entlastet – weil man ja, wie könnte es anders sein, natürlich zu den Guten rechnet. Hier kulminieren diese Gedanken in der der schwierig und nur individuell zu beantwortenden Frage: „Wie viel Amon Göth steckt in jedem von uns?“Dieses Ringen um Wahrheit, um Verstehen, auch wenn es oft überfordernd ist, begleitet von Zweifeln über die eigene Person, über das eigene Leben, verbunden mit Depressionen und den widerstreitenden Gefühlen zu Personen wie ihrer Oma (zwischen: „Was wusste meine Großmutter […] wo war ihr Mitgefühl?“ und: „Sie war der Mensch, der mir als kleines Kind am wichtigsten war – ich hatte nur wenig, an das ich mich klammern konnte.“), der Lebensgefährtin des „Schlächters von Plaszow“, wird in dieser sehr außergewöhnlichen Lebensgeschichte schmerzlich spürbar. Es ist dies der emotional gefärbte Teil des Buches.Abgemildert, wenn man in diesem Zusammenhang überhaupt davon sprechen kann, wird die Erzählung der Autorin durch die eher im Stil einer Reportage eingewobenen Ausführungen der Co-Autorin, Nikola Sellmaier. Von ihr gibt es die erläuternden und zugleich stabilisierenden Hintergrundinformationen zur „Gesamtgeschichte“. Sie geben diesem Buch einen Rahmen, welcher es dem Leser ermöglicht, dieses Buch nicht nur als zeitgeschichtliches Zeugnis zu lesen, sondern auch als Stütze gegen einen zu simplen Umgang mit dieser Zeit: „Es ist sehr leicht, die prominenten Nationalsozialisten zu dämonisieren. Sie anzuschauen wie die Tiere im Zoo: Sind die brutal und pervers! Auf diese Weise muss man sich nicht mit sich selbst befassen […]“.Persönliche Geschichte und historischer Kontext gehen in diesem Buch eine außergewöhnliche Verbindung ein. Eine Verbindung, die schmerzt, die aber zugleich Mut macht, sich den Geschehnissen des Lebens zu stellen, egal wie schlimm sie auch sein sollten. Denn nur in der Auseinandersetzung ist eine Aufarbeitung möglich – und eine Wiederholung zumindest unwahrscheinlicher.
Ich konnte das Buch gar nicht mehr weglegen, weil immer neue interessante Aspekte aufgetaucht sind, die in einer perfekten Reihenfolge ein rundes Bild ergeben haben. Auch der persönliche Stil hat mir sehr gut gefallen und ich finde es sehr mutig und ermutigend von Frau Teege, dass sie so offen über ihre Gefühle spricht. Die vielen Zufälle haben meine Überzeugung gestärkt, dass alles Verdrängte und Verleugnete die Tendenz hat, auf eine magische Art an die Oberfäche zu kommen, um erlöst zu werden. Das entspricht genau meinen eigenen Erfahrungen.
Vielleicht weil die Autorin meine Generation ist - Dieses Buch hat mich wahnsinnig angesprochen. Ich habe es kaum weglegen können. Einerseits ist es eine packende individuelle Geschichte und nicht jeder wird einen Nazi dieser Rangordnung in der Familie haben - Aber letztendlich ist es auch die Geschichte und die Fragestellungen einer Generation, nämlich der dritten Generation, die hier sehr gut aufgeworfen und beantwortet wird. In sehr eingängig Ansprach aber letztendlich ist es auch die Geschichte und die Fragestellungen einer Generation, nämlich der dritten Generation, die hier sehr gut aufgeworfen und beantwortet wird. Auch durch den Wechsel Die beiden Erzählerinnen gewinnt dieses Buch sehr. Das ist schon länger her das ich so eine spannende Lektüre gelesen habe. Ich kann sie nur jedem weiter empfehlen.
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